Luna wollte ein Holzpferd, dass war offensichtlich…
Luna wollte ein Holzpferd, dass war offensichtlich…
Meist widmet sich Luna mit ihren Freundinnen meinem Wolf aus Bronze, er steht im Hof. Sie füttern dann das Tier, oder fragen höflich, ob sie es mit dem Schlauch waschen dürfen.
In letzter Zeit aber immer häufiger, wenn Luna in meiner Werkstatt war, bat sie um einen meiner einfachen Tischböcke aus Buchenholz. Sie verschwand dann mit diesem Bock auf dem Hof. Meistens brauchte sie noch ein Seil und eine Decke. Wenn ich dann vorsichtig aus dem Fenster schaute, ohne gesehen zu werden, so sah ich sie auf dem gesattelten Bock reiten, das Seil diente als Zügel. Sie führte diesen Tischbock auch ganz fürsorglich an meinen Steinbrunnen, um ihn zu tränken. Diese Fürsorge war mir schon bekannt von unseren morgendlichen Schulwegfahrten mit den Rädern. Auch diese werden von uns immer an der ersten Ampel versorgt, dort sprießt saftiges Gras, rings um den Ampelmast.
Soweit so gut, leider ist der Tischbock sehr wackelig gebaut, ich befürchtete stets ein plötzliches lautes Geräusch von draussen vernehmen zu müssen…
Und kürzlich erst kletterte Luna auf den Dachboden und schleppte ihr altes Schaukelpferd wieder ins Zimmer. Ich wunderte mich etwas, altersgerecht war es ja nicht mehr. Am Abend fragte sie, ob man denn die Kufen abbauen könnte? So langsam dämmerte mir, was Luna wirklich brauchte, ein stabiles Trainingsgerät, auf dem man Voltigieren kann und welches sich auch realistisch füttern und tätscheln läßt.
Ihre Augen strahlten unglaublich, als ich sie zu diesem Problem interviewte und die Anforderungen an ein solches „mögliches“ Gerät zu recherchieren versuchte. Ihre funktionalen Ansprüche an das „Gerät“ waren sehr ausgereift.
Ich als Vater war begeistert ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk für Luna gefunden zu haben und bastelte ihr aus Resten dann ihren neuen Zimmerbewohner zusammen. Ein bisschen Holz hier und dort abgeschnitzt, mit der nötigen Stabilität versehen, wartet das Pferchen nun ausreitfertig auf die Bescherung.