Angezeichnet
Matera warmup
Vorbereitung Zeichenexkursion 2026

coming soon.
No time to draw.
Endlich in Matera. 5 Tage mussten reichen, um die Stadt der Sassi (Höhlen) kennenzulernen und eine Entscheidung zu fällen, ob unsere nächste Exkursion an diesen abgelegenen Ort geht. Wir hatten Glück mit dem Wetter, jeden Tag strahlte die Stadt in klarem Winterlicht. Ein paar Stunden Nebel ergänzten das überwältigende Bild.
Matera ist ein Ort, der eigentlich zu viele Motive für ein entspanntes Zeichnen bietet. Hat man sich für eine Situation entschieden scheint eine Erweiterung des Bildausschnittes, oder das Verschieben der Blickrichtung um wenige Grad, eine noch bessere Situation anzubieten.
Am Ende hilft alles nichts, man muss irgendwo und irgendwie einfach mal einen Punkt machen und dann am besten noch viel mehr Striche.
Ist das Panorama oder der dritte Fluchtpunkt sonst die Ausnahme von der Regel, oder die Kirsche auf der Torte, so hat man in Matera Mühe ein konventionelles Motiv zu finden, hier ist alles Kaviar. Zeichnerisch besonders interessant ist die Lage in der steilen Felsenschlucht. Die Stadt schmiegt sich zu spektakulär in die Hänge und schließt sich mehrmals zu steilen Arenen. Landschaft und Architektur verschmelzen so zu einem anspruchsvollen Gesamtmotiv.
Fakten zu Matera
Matera liegt in der Region Basilikata und ist ca. 30 km von der Adriaküste entfernt und 400 Meter ü. N.N.. Knapp 60.000 Menschen leben in der Stadt. Es handelt sich um eine Siedlungsgründung aus der Steinzeit. Matera gilt als die am längsten durchgängig bewohnte Stadt der Welt. In der Schlucht Gravina di Matera fanden die Menschen Schutz und günstige Bedingungen. Sie gruben ihre Behausungen in die weichen Tuffsteinwände der Felshänge, oder vergrößerten bestehende Höhlen. Um 1000 n. Chr. stieg Matera zur Königstadt der Normannen auf. Die Höhlen wurden in Gebäude erweitert, die man aus dem selben Tuff baute aus dem die Sassi gehauen wurden. Am Fuß der Stadt findet man große stillgelegte Steinbrüche.
In der Stadt gibt es ca. 150 Kirchen, bzw. Felsenkirchen. In der 1950er Jahren lebten noch ca. 20.000 Menschen in den Höhlenhäusern, teilweise gemeinsam mit ihrem Vieh. Zu dieser Zeit empfand man diesen Zustand als Schande und siedelte die Menschen in neu geschaffene Wohnviertel um. Erst später, zu Beginn der 1990er Jahre, entdeckte man den großen kulturellen Wert der Siedlung und begann die Sanierung. 2014 wurde Matera Kulturhauptstadt Europas.
Dessau 19.11.2025
















Fotos Constantin und Frauke Weber
