Drunter und drüber / above and under

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Drunter und drüber / above and under

Im Laufe des Semester wird eine plastische Skulptur aus Gips entworfen. Das Material eignet sich zum Giessen, Modellieren und Kollagieren. Die Skulptur soll im weitesten Sinne ein Gebäude sein. Das Gebäude im Ganzen, aus dem Untergrund bis über die Oberfläche soll plastisch interpretiert werden.
In der Hauptsache geht es dabei um die gut lesbare Darstellung der unterschiedlichen Zonen unter und über der Erde. Oberhalb des Bodens wird das Volumen von Außen erfahren, so wie eine Oberfläche. Ob man unter dieser Oberfläche tiefer Struktur spürt oder nicht, kann sehr unterschiedlich ausgelegt werden.
Der Wechsel in den Untergrund soll ausschließlich durch eine andere plastische Sprache der Modellierung dargestellt werden. Das Endringen in diese tiefere innere Gebäudewelt bietet die Chance deutliche Kontraste zur Welt über Null zu modellieren. Unterirdisch im Inneren des Gesteins, oberirdisch die Steine zusammenfügen.

Diese Übung führt nebenbei zu einer spielerischen Auseinandersetzung mit unseren Erwartungen und Sehgewohnheiten im Bezug auf Architektur. Da die Welt der Oberfläche zu großen Teilen aus in Gips abgegossenen Fundstücken* wie Formverpackungen, Getränkeflaschen oder anderen kleinmaßstäblichen Industrieprodukten gebaut werden soll, gilt es die Umwelt kritisch zu beobachten. Welches Fundstück* eignet sich für die Verwendung zu einem Objekt, das einem Gebäude ähneln soll. Umgekehrt stellt sich dieses Frage dann ebenso an zeitgenössische Architektur die unsere Sehgewohnheiten mehr und mehr ändert. Woran erinnert mich die Gestalt des Gebäudes mehr als an seine Aufgabe als Gebäude? Eine angenehme Art sich ein wenig ironisch mit den Moden unserer Zeit zu beschäftigen.

Bei der Darstellung der Unterwelt gilt es die Möglichkeiten zu entdecken, die sich beim Aufbrechen eines massiven Volumens ergeben. Ähnlich einem Bildhauer der den Stein vom Block abträgt und in diesen eindringt.Oben wird durch Zusammenfügen komponiert, Unten entsteht die Komposition durch Abtragen und Eindringen in das Volumen.

 

In course of this semester a three-dimensional plaster sculpture will be designed. The material is suited for casting, moulding and collaging. The sculpture should represent a building in the broadest sense. The building in its whole, out of the underground up to the surface is to be interpreted three-dimensionally.
The main thing will be a well readable representation of the various zones under and above ground. Above ground the volume is perceived from the outside, like a surface. Whether a deeper structure under that surface is to be felt or not can be interpreted differently.
The change into the underground is to be represented solely by a different three-dimensional language of modelling. The invasion into this deeper interior world of the building offers the chance to model clear contrasts to the world above zero. Under ground in the inside of the rocks, above ground joining stones.
Along the way this exercise leads to a playful confrontation with our expectations and viewing patterns in relation to architecture. Because the world of surfaces is to be build to a vast amount by casted finds* like packaging, beverage bottles and other small-scale industrial products the environment has to be examined carefully. What find* suits to be used as an object resembling a building? In turn the question refers to contemporary architecture as well, altering our viewing patterns more and more. What does this building remind me of beyond its function as a building? A pleasant way of dealing ironically with the fashions of our time. In the representation of the underworld it is essential to detect the possibilities resulting from breaking a massive volume. Similar to a sculptor who excavates the stone from a block and intrudes into it.

Porzellanladen 3.0, „dessauer kasperle theater“Porzellanladen 2.0